In dieser Folge ist Bernhard Spielberg zu Gast. Bernhard ist katholischer Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Uni Freiburg. Er beschäftigt sich also wissenschaftlich mit der Frage danach, wie die christliche Botschaft in die heutige Welt getragen werden kann, und engagiert sich auch in der Ausbildung von Theolog:innen und Seelsorger:innen. Dabei wird deutlich, dass Kirche viel zu oft mit sprachlichen Codes kommuniziert, die schlicht nicht mehr verstanden werden.
„Wenn es ein Sakrament sein soll, wie merken die Leute das? Arbeite daran, dass […] man es ihnen nicht erklären muss, sondern dass sie es spüren.“
Mit Bernhard diskutiere ich auch die These, dass Themen in einer digitalen Gesellschaft wichtiger sind als Orte. Die Pastoraltheologie sieht natürlich, dass es Menschen gibt, die sich vor Ort engagieren, und dass Pastoral auch einfach einen Ort braucht, wo all das passiert. Kirche kann aber nur bestehen bleiben, wenn sie sich darüber bewusst wird, was ihre Themen sind – und das funktioniert nicht, wenn sie sich vor allem darauf konzentriert, den Status Quo zu erhalten.
„Christentum kann man nicht extrahieren aus irgendeiner Situation, sondern das gibt es nur in sehr konkreten Kontexten […] z.B. in der KiTa, in der Partnerschaft und auch in der Gesellschaft.“